Die urbane Disposition der Siedlung Werdwies mit markanten Solitärbauten an der Baulinie sowie das Konzept der belebten Erdgeschosse ohne Wohnen findet seine Entsprechung im dazwischen liegenden städtischen Bewegungsraum. Die Werdwies ist eine offene Quartierplattform mit grossen Bauminseln, die den umgreifenden Hartbelag perforieren.

Die gesamte Siedlung wird durch einen lichten Baumhain aus gross gewachsenen Gehölzen zusammengebunden. Die auf den ersten Blick freie Stellung der Bäume verstärkt den Parkcharakter der Anlage. Die Bäume sind aber in Wirklichkeit Teil einer präzis gesetzten «Versickerungsanlage», die das Regenwasser in Baumscheiben vollständig dem Grundwasser zuführt. Als Baumarten wachsen Eichen, Eschen, Erlen und Ahorne, welche an die ökologische Situation angepasst sind und in dieser Form die Nähe zur Limmat direkt ablesbar machen. Aus dem Bewegungsraum treten erhöhte Rasenkörper in Erscheinung. Dadurch wird der Bewegungsfluss gezielt gelenkt und es werden Orte des Rückzugs sowie des Spiels angeboten.

Wohnsiedlung Werdwies, Zürich
Auftragsart: Projektwettbewerb im offenen Verfahren, 1. Preis
Ort: Grünauring 25–37, Bändlistrasse 22–34, 8046 Zürich
Zeitraum: 2001–2007
Team: André Schmid, Tabea Michaelis, Daniel Schläpfer
Auftraggeber: Stadt Zürich
Bauleitung: Andreas Geser Landschaftsarchitekt
Architektur: Adrian Streich Architekten AG
Kunst und Bau: Frédéric Post, Genf (Fahnen); Ugo Rondinone, New York (Brunnen)
Bildnachweis: Georg Aerni