Der Campus am Hönggerberg verdichtet sich und beschränkt sich auf ein klar definiertes Feld und lässt der Landschaft rundum genügend Raum. Er beschreibt eine eigene innere Stadtlandschaft und vernetzt sich gleichzeitig mit dem weit verzweigten Wegsystems des Käfer- und Hönggerbergs. Nur wenige bedeutsame Gebäude mit spezieller Nutzung und Ausstrahlung stehen an strategischen Orten als Satelliten ausserhalb des Stadtfeldes.
Ein mit hoch aufgeasteten Laubbäumen gesäumter Ring schafft einen Raum, der zwischen Campus und offenem Landschaftsraum vermittelt. Er ist Bewegungsraum für Velofahrende, Fussgänger und untergeordnet für Anlieferverkehr; beinhaltet aber auch attraktive Orte des Aufenthalts unter dem Blätterdach der Bäume. Am Ring öffnen sich weite Aussichten Richtung Furttal und im
Süden solche in die offene Landschaft. Die Ausgestaltung der Baumpflanzung und die Breite und Bodenbeschaffenheit des Rings reagiert je nach Situation und Nachbarschaft. Nach aussen sind teilweise Sportbereiche und mögliche Experimentierfelder der Lehre und Forschung angelagert. Zu prüfen ist weiter, ob im Übergang zum Wald durch die Ergänzung von Landschaftsbäumen der Campus besser in die Landschaft des Hönggerbergs eingebunden werden kann.
Im Innern des Campus-Stadtraumes sind die wichtigen Achsen und Erschliessungswege als niveaugleicher, frei zugänglicher Bewegungsraum primär für Fussgänger und Velofahrende in Koexistenz mit dem öffentlichen Busverkehr ausgestaltet. Die Park- und Gartenanlagen sowie die Baumplatzintarsien sind die grünen Antagonisten des urban gestalteten Bewegungsraums. Sie sind Orte der Erholung, des Rückzugs und des Arbeitens im Freien und übernehmen wichtige Funktionen des ökologischen und klimatischen Ausgleichs.
ETH Campus Hönggerberg Freiraumkonzept, Zürich
Auftragsart: Folgeauftrag aus Testplanung
Ort: Zürich, ETH Campus Hönggerberg
Zeitraum: 2016-17
Team: André Schmid
Auftraggeber: ETH Zürich - Immobilien