Würenlos ist für viele in der Schweiz ein Begriff: Tankstelle, Autobahnraststätte, Supermarkt, Fressbalken, das Tor zu Zürich. Das Dorf, das der Raststätten den Namen gibt, kennen die wenigsten. Es liegt versteckt hinter Lärmschutzwänden und Wald, topografisch erhöht. Würenlos befindet sich zudem auf vielfältige Weise zwischen Stuhl und Bank: an der Kantonsgrenze zwischen Zürich und Aarau gelegen, weder Teil der Bandstadt Limmattal noch im Furttal eingebettet, weder eindeutig nach Baden oder Zürich orientiert. Die wichtigen Verkehrsinfrastrukturen der Region gehen an Würenlos vorbei.
Die Sonderstellung seiner topografischen Lage und der fehlende direkte Anschluss an benachbarte Siedlungsstrukturen macht Würenlos zu einem eigenständigen Ort, ein Dorf, das klar abgegrenzt ist, umgeben mit einer Landschaft, die am Siedlungsrand direkt erfahrbar ist, ein Dorf mit Kirche, Dorfbach, zentraler Strasse und kleinem Bahnhof. Würenlos soll nicht in das Agglomerationsband des Limmattals eingebunden werden.
Der Rand der Wohngebiete zur offenen Landschaft ist attraktiv. Bei einer Ausnutzung des Baugebiets mit einer einhergehenden Verdichtung besteht die Gefahr einer Verarmung des Siedlungsrandes. Bestehende unregelmässige Grenzverläufe zwischen Bauzone und Landwirtschaftsgebiet respektive Wald sollen keinesfalls arondiert werden, sondern räumlich und visuell erfahrbar bleiben.
Die angestrebte Verzahnung zwischen Siedlung und offener Landschaft wird durch städtebauliche Setzungen der Wohngebäude erreicht und durch eine Aufzonung der Parzelle ‚Im Grund'. Das Bahnhofgebiet entwickelt sich zu einem neuen, wichtigen Ort des Dorfes Würenlos mit öffentlichem Charakter. Das umliegende Gewerbegebiet transformiert sich innerhalb seiner Grenzen. Neubauten und allfällige Nachverdichtungen tragen zur Stärkungen des Bahnhofgebietes bei.
Entwicklungsstudie «Im Grund», Würenlos
Auftragsart: Entwicklungsstudie 2013
Ort: Planungsgebiet «Im Grund», Würenlos
Team: André Schmid, Daphne Kokkini, Ramon Subirà
Auftraggeber: Einwohnergemeinde Würenlos
In Kollaboration mit Michael Meier und Marius Hug Architekten, Zürich
Verkehrsplaner: Gruner AG, Basel